Gemeinsam durch die Heilige Pforte

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Das war ein besonderer Freitag: Die Farbtuben blieben zu und wir haben uns aufgemacht und gefeiert – mit 500 alten, kranken und beeinträchtigten Freunden und mit dem Würzburger Bischof. Die Gemeinschaft Sant’Egidio hatte in die Würzburger Franziskanerkirche eingeladen, um gemeinsam das Jubiläum der Barmherzigkeit zu feiern und durch die Heilige Pforte zu gehen.

Treffpunkt im Kreuzgang

So eine bunte Schar erlebt der Kreuzgang des Würzburger Franziskanerklosters nicht alle Tage. Menschen aus der ganzen Stadt waren der Einladung von Sant’Egidio gefolgt: mit und ohne Behinderung, alte Menschen, kranke Menschen, Rollstuhlfahrer – sehr viele Leute, die ohne die Unterstützung und Organisation von Sant’Egidio nicht an einem solchen Gottesdienst teilnehmen könnten. Auch viele Geflüchtete als Helfer und Begleiter waren da. Alles war bereitet für eine fröhliche und würdevolle Feier der Barmherzigkeit und der Freundschaft.

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Erst der Segen, dann die Pforte

Schließlich waren es mehrere Hundert, die sich im Kreuzgang versammelten. Vor Beginn des Gottesdienstes ging der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann durch die Reihen, schüttelte Hände, wechselte Worte und freute sich sichtlich auf die Feier. Auch wir Freunde konnten einige Worte mit dem Bischof wechseln – Erinnerungsfotos inklusive.

Dann begann die Zeremonie im Kreuzgang. Wir hörten Worte von Papst Franziskus, der im Dezember 2015 das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen hatte. Für uns von den Freunden ein ermutigendes Signal, diejenigen nicht an den Rand zu drängen, die wegen ihres Alters, wegen einer Krankheit oder sonst einer Schwächung nicht so mithalten können im alltäglichen Hamsterrad. Jeder bekam einen Einzelsegen durch den Bischof oder die ihn begleitenden Geistlichen, anschließend zogen wir alle durch die Heilige Pforte in die Franziskanerkirche.

Kranke als Tröster und Friedensstifter

 

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Die Kirche war voll. 500 Menschen waren da und es war wirklich eine ganz besondere Atmosphäre – voller Dankbarkeit, an dieser Feier teilnehmen zu können. Der Bischof berichtete von einer sehr kranken jungen Frau, die er in seiner Zeit in Köln regelmäßig besucht hatte. Das Mädchen hatte so einen starken Glauben, dass sie ihre Besucher immer wieder neu damit überraschte. Die kamen, um sie zu trösten, gingen von ihr getröstet wieder heim. Kurz vor ihrem Tod hatte das Mädchen alle Verwandten um sich geschart – und besonders die Zerstrittenen dazu gebracht, wieder Frieden miteinander zu schließen. Der Bischof sagte:

„Durch den Glauben dieses leidgeplagten Menschen brach der Glanz des Himmels auf.“

Am Ende der Eucharistiefeier nahm sich der Bischof noch einmal viel Zeit, um die Besucher zu grüßen und ihnen Mut zuzusprechen. Und er ermutigte uns, immer wieder den Weg durch die Pforte der Barmherzigkeit zu gehen.

„Die Pforte der Barmherzigkeit Gottes bleibt immer offen, auch wenn am Christkönigssonntag die Heiligen Pforten der Barmherzigkeit weltweit schließen.“

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