Rüdiger Blüml

Rüdiger Blüml

Der 1967 geborene Rüdiger Blüml ist seit dem Jahr 2005 in der Würzburger Kunstwerkstatt von Sant’Egidio aktiv. Rüdiger ist ein fürsorglicher Freund und liebt die Geselligkeit in der Kunstwerkstatt. Als Autist verfügt er aber auch über die Fähigkeit, sich mit großer Hingabe und Genauigkeit auf bestimmte Tätigkeiten zu konzentrieren. Dies zeichnet auch sein bildkünstlerisches Schaffen aus führt zu Werken, die ganz verschiedene Rezipienten anregen und tief berühren – vom interessierten Kunstlaien bis zum wissenschaftlich ausgebildeten Kenner.

Verschiedene Entwicklungsphasen

Rüdiger Blüml: Verteidigungslinie. Bleistift auf Leinwand, 40x30cm.

Die Kunst von Rüdiger Blüml hat in den vergangenen Jahren verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen. Am Anfang stehen meist Werke mit reduzierter Farbgebung, teils in Bleistifttechnik, motivisch durchsetzt mit klar definierbaren gegenständlichen Elementen: Häuser, Menschen und Bäume sind bildprägende Elemente dieser Schaffensphase. Im Verlauf der Jahre wendet sich Rüdiger dann expressiveren Farben zu und experimentiert mit verschiedenen Maltechniken. Neben Pinseln kommen vermehrt auch Schwämme oder Spachteln zum Einsatz, Leinwände werden mit Kratzspuren versehen, „Störfaktoren“ bauen Spannung auf, Kartons und Stoffe kommen als dreidimensionale Elemente ins Bild. Die Motive werden abstrakter, häufig geometrisch und entziehen sich einer eindeutigen Sichtweise, regen an zur Interpretation, fordern den Betrachter dazu auf.

Rüdiger Blüml arbeitet mit Malerkelle, Aufnahme von 2015 (Detail).

Eines der wenigen Werke von Rüdiger Blüml aus dem Jahr 2015, die einer gegenständlichen Darstellung verpflichtet sind, trägt den Titel Lampedusa. Beeinflusst von der intensiven Beschäftigung der Kunstwerkstatt mit dem Thema Migration, auch von persönlichen Begegnungen mit Geflüchteten, hat Rüdiger ein Werk von großer Intensität geschaffen, das Ausstellungsbesucher zu Tränen gerührt hat,

Rüdiger Blüml: Lampedusa, Acryl auf Leinwand, 55x46cm